Malta: Mosta – (fast) die größte Kuppel der Welt, ein Wunder und eine beklemmende Erfahrung

Malta: Mosta – (fast) die größte Kuppel der Welt, ein Wunder und eine beklemmende Erfahrung

Die Stadt Mosta liegt ziemlich genau in der Mitte der Insel Malta. Auf den ersten Blick eine typisch maltesische Stadt.

Doch schaut euch das dritte Foto genauer an: Mosta hat eine ganz besondere Kirche, die Rotunde Santa Marija Assunta. Sie wurde (von 1833 – 1860) nach dem Vorbild des Pantheon in Rom gebaut. Das heißt insbesondere, dass sie eine riesige Kuppel mit einem Innendurchmesser von 35,97 m und einer Höhe von 56,38 m hat. Um das Gewicht dieser Kuppel tragen zu können, sind die Mauern über 8 m dick.

Im Internet gibt es unterschiedliche Angaben dazu, wo die Rotunde von Mosta in der „Rangfolge“ steht. Am häufigsten wird sie als viertgrößte freitragende Kirchenkuppel der Welt genannt (hinter dem Petersdom in Rom, der Kirche Santa Maria del Flore in Florenz und dem Pantheon in Rom).

Vor meiner Fahrt nach Mosta war ich in der St. John’s Co-Cathedral in Valletta, und nach all der barocken Pracht konnte ich die Schönheit der Kirche in Mosta wahrscheinlich nicht so richtig würdigen. Doch dann habe ich mich in eine der Kirchenbänke gesetzt und nach oben in die Kuppel geschaut… und ich fühlte mich sehr klein und gleichzeitig sehr ruhig. Die damaligen Baumeister waren wirklich wahre Künstler!

Die Kuppel von unten nach oben fotografiert und herangezoomt. In der Mitte ein hellblauer Kreis, darum ein weißer Kreis. Darum ein Kreis in Gold mit weißen schmalen Blütenblättern. Darum bilden die kleinen blau-goldenen Vierecke ein Muster. Im linken unteren Bereich sieht man etwas Silbernes mit goldenem Boden hängen.

Während eines Gottesdienstes am 9. April 1942 durchschlug während eines deutschen Fliegerangriffs eine Bombe die Kuppel. Doch sie detonierte nicht, so dass niemand verletzt wurde und bis auf ein Loch in der Kuppel keine Beschädigungen eintraten. Man spricht daher vom „Wunder von Mosta“.

Ich hatte das Kombiticket für 5 € genommen. Dieses beinhaltet neben der Kirche auch den Aufstieg zur Galerie der Kuppel und die Besichtigung eines Bunkers aus dem 2. Weltkrieg.

Die Kuppel von oben zu sehen, fand ich nicht so beeindruckend, aber man hat einen guten Blick auf Mosta.

Den Bunker aus dem 2. Weltkrieg solltet ihr euch auf jeden Fall anschauen. Seid aber gewarnt: ich empfand es als sehr beklemmend – nicht nur wegen der Enge. Der 2. Weltkrieg und die deutsche Verantwortung dafür wurde mir sehr deutlich bewusst. Und natürlich konnte ich auch die aktuelle Situation nicht ausblenden: viele Menschen in der Ukraine müssen sich derzeit in solchen Bunkern und anderen Schutzräumen aufhalten. Weil es wieder Krieg gibt. Ausgelöst durch einen machtgeilen Egomanen. War das „Nie wieder“ im Ergebnis der Nazi-Diktatur und des 2. Weltkrieges nur ein leeres Versprechen?

Mit entsprechend düsteren Gedanken bin ich danach durch Mosta spaziert. Doch dieses Motiv hat mich dann wieder positiv gestimmt. Danke an Marcel (unbekannterweise). Make Love, Not War!

Eine vergitterte Haustür. Sie ist in rot, türkis, hellblau und gelb gestrichen. Im oberen Bereich hängt eine Postkarte, auf der mehrere Menschen zu sehen sind und der Text "All you need is love". Links von der Tür eine Graffitizeichnung, die den Kopf von ohn Lennon zeigt. Rechts von der Tür ein Schild mit der Aufschrift "Marcel". Darunter bunt bemalt die Buchstaben "LOVE". Darunter eine Zeichnung, die zwei Augen mit angedeuterter Nase und einem Symbol darüber zeigt.

Siehe auch meine weiteren Malta-Beiträge:

Ein Gedanke zu „Malta: Mosta – (fast) die größte Kuppel der Welt, ein Wunder und eine beklemmende Erfahrung

  1. Das ist ja super interessant und wieder einmal wunderschöne Bilder – jetzt habe ich echt Lust auf reisen und Malta steht jetzt auch definitiv auf meiner ToDo Liste

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