Angermünde und der Nationalpark Unteres Odertal

Angermünde und der Nationalpark Unteres Odertal

Begleitet mich heute zu einem kleinen Tagesausflug…

Umsteigen vom Zug in den Bus musste ich in Angermünde. Statt nur wartend herumzusitzen, nutzte ich die Gelegenheit, dort schon ein paar Fotos zu machen.

Der Angermünder Marktbrunnen mit seinen vielen Einzelelementen hat es mir besonders angetan. Ich vermutete dahinter erst eine Sage oder ähnliches, und habe dazu auf der Webseite der Stadt nachgelesen. Tatsächlich sollen die einzelnen Plastiken „dem, der sich darauf einlässt, mit viel Humor Geschichten über das Leben in einer Kleinstadt wie Angermünde“ zeigen. Geschaffen wurde der Brunnen 1999 vom Angermünder Künstler Christian Uhlig.

Von Angermünde ging es mit dem Bus nach Criewen. Ursprünglich ein slawisches Fischerdorf, das ab Anfang des 18. Jahrhunderts in den Besitz mehrerer Adelsfamilien kam, ab 1816 der Familie von Arnim. Nach Einmarsch der sowjetischen Truppen 1945 begingen der letzte Gutsbesitzer, Achim von Arnim und seine Frau Annabell Selbstmord. Zu DDR-Zeiten wurde es als Volkseigenes Gut betrieben.

Von 1997 bis 2002 erfolgte die Sanierung des Herrenhauses. Seitdem befinden sich darin die Verwaltung des „Nationalparkes Unteres Odertal“ und ein deutsch-polnisches Umwelt- und Begegnungszentrum. Im früheren Schafstall des Gutes ist das Besucherzentrum des Nationalparkes.

Zwischen 1816 und 1826 wurde Criewen abgerissen und weiter östlich wieder aufgebaut. An der ursprünglichen Stelle des Dorfes enttand ein großer Park, in den die alte Dorfkirche integriert wurde. Mit der Gestaltung des Parkes beauftragte der damalige Gutsbesitzer Otto von Arnim den Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné.

Da ich vor allem zum Wandern in diese Gegend gekommen war, begab ich mich auf dem Deich in Richtung Schwedt, entlang der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Dies ist ein 42 km langer Kanal, der zur Entwässerung des Oderbruchs und der Verbesserung der Schifffahrt unter Nutzung von alten Oderarmen gebaut wurde; endgültig fertiggestellt wurde er 1926.

Der Kanal läuft parallel zur Oder. Dazwischen liegt die Auenlandschaft, die mit Feuchtbiotopen und Überflutungsgebieten für einen Artenreichtum an Pflanzen und Wasservögeln sorgt. Dank des Nationalparkes Unteres Odertal ist sie geschützt.

Eine große Fläche mit Gräsern. Im Hintergrund baumbestandene Hügel.
Irgendwo dahinten fließt die Oder. Die Hügel gehören schon zu Polen.

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