Malta: Drei unterschätzte Städte und ein echter Geheimtipp

Malta: Drei unterschätzte Städte und ein echter Geheimtipp

Bei der Vorbereitung auf meine Malta-Reise im Internet war ich etwas irritiert darüber, dass die drei Städte, die auf der anderen Seiten des Grand Harbour gegenüber von Valletta liegen, meistens als The Three Cities zusammengefasst werden. Empfohlen wird zwar die Fahrt mit der Fähre von Valletta dorthin, aber vor allem deshalb, weil man von dort einen schönen Blick auf Valletta hat. Beides wird den Städten L’Isla (Senglea), Bormla (Cospicua) und Birgu (Vittoriosa) nicht gerecht, denn sie sind drei ganz unterschiedliche eigenständige Städte, und es lohnt sich, sie genauer anzuschauen.

Etwas verwirrend ist, dass die drei Städte zwei unterschiedliche Namen haben. Sie wurden nach der erfolgreichen Abwehr der Belagerung durch die Türken 1565 umbenannt. Birgu erhielt den Namen Vittoriosa („Die Siegreiche“), aus Bormla wurde Cospicua („Aussergewöhnlicher Mut“) und L’Isla wurde nach dem Großmeister Claude de la Sengle in Senglea benannt. Obwohl das schon ziemlich lange her ist, werden weiterhin (auch) die maltesischen Namen benutzt. Aus Respekt vor den Malteser*innen verwende ich sie daher auch.

L’Isla

Diese Stadt habe ich am besten kennengelernt, denn dort habe ich gewohnt. Sie ist eine wenig touristische Stadt, was mir sehr gut gefallen hat, da ich auf Reisen gern etwas vom Alltagsleben der Menschen mitbekomme. Geprägt ist sie unter anderem durch den Hafen, der in einer Ausbuchtung des Grand Harbour, dem French Creek, liegt.

Und ich hatte von den Zimmern meiner Wohnung, vor allem aber von der Dachterrasse einen tollen Blick auf das Treiben im Hafen.

Der obere Teil eines schmales Hauses, das links und rechts an andere Häuser angrenzt. Zwei Fenster liegen übereinander. Oben ist das Dach flach und es ist ein Geländer daran. Ein großer roter Pfeil weist auf das Dach.

Dort befinden sich mehrere Werften und Docks. Es legen aber auch viele andere Schiffe an. Wenn der kleine „Pilot“ auftauchte, wusste ich immer: gleich fährt ein größeres Schiff in den Hafen hinein oder hinaus.

Mehrfach bekam ich auch „neue Nachbar*innen“…

…die allerdings spätestens in der nächsten Nacht schon wieder verschwanden.

Am Ostersonntag konnte ich dann sogar ein „Schiffsballett“ genießen…

L’Isla liegt auf einer Halbinsel, deren eine Seite der Frech Creek bildet. Die andere Seite liegt am Dockyard Creek; gegenüber davon ist Birgu. An der Spitze der Hallbinsel war früher ein Fort. Davon ist jedoch nur der Ausguck Gardjola erhalten. Das Auge und das Ohr auf dem Beobachtungsturm symbolisieren die ständige Wachsamkeit.

Bormla

Bormla ist die unscheinbarste der drei Städte… oder, um es positiv auszudrücken: sie hat noch Entwicklungspotential…

Birgu

Wegen des großen Yachthafens und mehrerer Museen (für die ich keine Zeit hatte… ich wollte lieber mehr von Malta sehen…) ist Birgu die touristischste der drei Städte.

…und jetzt der versprochene Geheimtipp: Ihr geht am Kai entlang auf das Fort St. Angelo zu, biegt aber direkt davor nach rechts ab. Dort findet ihr ein kleines Restaurant und rechts eine moderne Wohnanlage. Auch wenn es so aussieht, also ob man dort nicht weiterkommt, geht ihr nach rechts, und nach zwei Biegungen habt ihr auf plötzlich diese Aussicht:

Im Vordergund unregelmäßige Felsen. Dahinter eine tiefblaue große Wasserfläche, auf der ein weißes Boot mit Mast an ener weißen Boje befestigt ist. Weitere weiße Bojen im Wasser. Ganz im Hintergrund ist eine Brücke erkennbar. Auf beiden Seiten laufen Landzungen, die mit hellen Forts bebaut sind, schräg auf die Brücke zu.

…und ihr entdeckt eine vierte Stadt:

Kalkara

Die kleine Stadt hat eine traumhafte Lage, wird jedoch in den Reiseführern (bisher) nicht erwähnt. Umfangreiche Bauarbeiten an der Promenade sind aber ein Zeichen dafür, dass sich Kalkara in den nächsten Jahren touristisch weiterentwickeln will.

Siehe auch meine weiteren Malta-Beiträge:

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