Spandau mit dem ältesten Gebäude Berlins

Spandau mit dem ältesten Gebäude Berlins

Heute nehme ich euch mit zu einem Spaziergang durch Spandau…

Der Name kommt vom slawischen „Spandowe“, was „Zusammenfluss“ bedeutet, denn dort fließt die Spree in die Havel.

Die Geschichte Spandaus ist eng mit der Burg (heute: Zitadelle) Spandau verbunden.

Seit dem 7. Jahrhundert war Spandau von Slawen besiedelt, und an der Stelle der heutigen Zitadelle gab es eine slawische Burg. 1157 eroberten die Askanier Brandenburg und vertrieben die Slawen. Die askanischen Markgrafen bauten die Burg aus, und die Stadt Spandau entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsort. Nachdem die Hohenzollern das Stadtschloss in Berlin errichteten, verlor die Burg Spandau an Bedeutung, und sie wurde zeitweise zu einem Witwensitz.

Kurfürst Joachim II. beschloss um 1560, die Burg Spandau zu einer Landesfestung auszubauen. Hierzu wurde die Fläche deutlich vergrößert und die Festung bekam einen viereckigen Grundriß, ergänzt um vier Bastionen an den Ecken. Durch die Bastionen gab es keine toten Winkel, in denen sich Angreifer hätten verstecken können.

Da damals Kanonenkugeln nur geradlinig abgeschossen werden konnten und die Mauern der Festung durch Sandwälle so verstärkt waren, dass jede Kanonenkugel darin steckengeblieben wäre, wurde die Festung nie beschossen… bis 1813…

1806 kapitulierte der Kommandant der Zitadelle vor Napoleon und seinen Truppen. Im April 1813 belagerten die Preußen die Zitadelle, und da die Franzosen nicht aufgaben, beschossen sie selbst die Festung und nutzten dazu die neue Mörsertechnik, mit der Kugeln über die Mauern und Wälle geschossen werden konnten. Ob Zufall oder Absicht – sie trafen dabei das Pulvermagazin, und durch die Explosion wurde die Festung fast vollständig zerstört. Nur der Juliusturm blieb stehen. Nach dem Wiederaufbau diente die Zitadelle vor allem der Ausbildung der Soldaten.

Am 27. April 1920 wurde Spandau nach Berlin eingemeindet, und damit wurde der Juliusturm, der Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut worden war, das älteste Gebäude Berlins. Und falls sich jemand über die gepanzerte Tür wundert: Im Juliusturm wurde ab 1878 ein Teil des Reichskriegsschatzes, der Reparationszahlungen der Franzosen, eingelagert. 120 Millionen Goldmark in 1200 Kisten sollen dort gelagert worden sein.

Heute wird die Zitadelle Spandau für verschiedene museale und künstlerische Ausstellungen, als Raum für Künstler*innen und für Konzerte genutzt.

Übrigens… mein Wissen über die Geschichte der Zitadelle Spandau, das ich hier mit euch teile, stammt im wesentlichen aus einer Führung, die ich euch gerne empfehlen möchte. Sie findet allerdings nur einmal wöchentlich, samstags um 14 Uhr, statt. Genaueres findet ihr unter https://www.zitadelle-berlin.de/

Und zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus der Altstadt Spandaus.

Siehe auch meine weiteren Berlin-Beiträge:

3 Gedanken zu „Spandau mit dem ältesten Gebäude Berlins

  1. Sehr schöne Fotos ☺️ Tolle Erklärungen dazu und natürlich auch eine super Website, die du da gebastelt hast – Chapeau!

  2. Genau die richtige Menge an Informationen für jemanden wie mich 😉 – und die Fotos sind super 👍 – freue mich auf weitere Ausflüge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert